Feuerwehrleute befreien die Bahnlinie Hamburg-Cuxhaven von einem umgestürzten Baum.© Daniel BenekeDas ist das Ergebnis eines Gespräches am Dienstag (12. Dezember) im Stader Kreishaus. Stades Erster Kreisrat Dr. Eckart Lantz, der zu dem Treffen eingeladen hatte: „Gemeinsames Ziel und unsere Erwartung als Kreisverwaltung und der Gemeinden ist es ist es, dass die Deutsche Bahn im Sinne der Fahrgäste, aber auch, um wirtschaftliche Schäden beim Güterverkehr zu minimieren, zusätzlich zur allgemeinen Verkehrssicherungspflicht jetzt sofort umsetzbare Maßnahmen entlang der Bahnstrecke durchführt.“ Um ökologische Auswirkungen aber so gering wie möglich zu halten und um sich abzustimmen, werden Mitarbeiter der Deutschen Bahn und des Naturschutzamtes bereits in der kommenden Woche mit gemeinsamen Begehungen der Strecke beginnen.
Im Rahmen der allgemeinen Verkehrssicherungspflicht schneidet die DB Fahrwegdienste im Auftrag der DB Netz grundsätzlich einen Bereich von sechs Metern, von Gleismitte aus gerechnet, jährlich frei. Außerhalb dieses Bereiches werden im Rahmen einer ebenfalls jährlich erfolgenden Baumbestandskontrolle ermittelte Gefahrenbäume auf dem Grund der Deutschen Bahn kontinuierlich beseitigt. Wie die Vertreter der Deutschen Bahn erläuterten, sei für die Beseitigung von Gefahren für den Eisenbahnverkehr auf Grundstücken Dritter grundsätzlich der jeweilige Eigentümer verantwortlich.
Zur Erhöhung der „Fahrwegverfügbarkeit“ bei Unwettern wird die DB Fahrwegdienste weitere Fällmaßnahmen oder Durchforstungen zur Bestandesstabilisierung über die allgemeine Verkehrssicherungspflicht hinaus durchführen. Diese werden bereits in der aktuellen Rückschnittsperiode bis Ende Februar/März 2018 erfolgen. Weitere noch intensiver vorzubereitende Maßnahmen sollen auch kurzfristig angegangen und möglichst im Verlauf des Jahres 2018 umgesetzt werden.
Soweit in bestimmten Bereichen besondere Genehmigungen erforderlich sind, geht dies zwar aus rechtlichen Gründen nicht pauschal, aber Befreiungen sind möglich. Dazu dienen auch die Begehungen und Abstimmungsgespräche zwischen Bahn und Kreisverwaltung, aber auch mit den Städten und Gemeinden. Lantz: „Die Verantwortung für die Verkehrssicherheit liegt bei der DB Netz als Eisenbahninfrastrukturunternehmen, die örtlichen Partner wollen aber unterstützen, damit Hand in Hand gearbeitet werden kann.“
Möglicherweise betroffene private Grundeigentümer werden rechtzeitig von der Deutschen Bahn informiert. Insgesamt wird eine bis zu 20 Meter breite „Stabilisierungszone“ seitens der Bahn auf bei Extremwetter gefährliche Gehölze überprüft. Naturschutzverbände werden ebenfalls einbezogen werden.
An der 14-köpfigen Gesprächsrunde im Stader Kreishaus hatten Vertreter der Kreisverwaltung, der Städte und Gemeinden entlang der Bahnlinie sowie von DB Netz, DB Fahrwegdienste, von Verkehrsunternehmen und des Landkreises Cuxhaven teilgenommen.
Erste Ergebnisse der Sofortmaßnahmen sollen Anfang Februar im Stader Kreishaus in gleicher Runde bilanziert und das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Erster Kreisrat Dr. Eckart Lantz: „Alle Beteiligten ziehen an einem Strang und gehen das Thema konstruktiv und pragmatisch an. Ich bin optimistisch, dass wir im Sinne der Eisenbahnnutzer eine zeitnahe und umweltverträgliche Lösung finden, die die Deutsche Bahn zügig umsetzt.“ Hilfreich sei auch, dass das Bundesverkehrsministerium dem Thema eine hohe Priorität einräumt und die Eisenbahnstrecke als Pilotprojekt ansehe.